Updates über Arbeit von Amal in den ersten Kriegswochen
Termine
Auf dieser Seite finden Sie kurze chronologische Notizen über die Arbeit von Amal in den ersten Tagen seit Kriegsausbruch.
Eine Zusammenfassung der Arbeit von Amal e.V. im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine finden Sie hier:
letztes update 01.05.2022 (diese Seite wird nicht mehr aktualisiert)
- Im zurückliegenden Monat hat sich der Schwerpunkt der Arbeit von Amal etwas verlagert. Seit Ostern kommen zwar weniger neue Familien aus der Ukraine nach Bramsche. Jedoch werden die Vermittlungen zu Wohnraumgebern immer schwieriger, weil der noch angebotene Wohnraum nur noch selten zu der Anzahl, Alter oder Mobilität der suchenden Menschen passt.
- Gleichzeitig werden wir immer häufiger von Wohnraumgebern kontaktiert, die meist spontan und eigenständig Familien aus der Ukraine aufgenommen haben, sich aber nun an Amal wenden, dass wir anderen Wohnraum für sie suchen sollen, weil es bei ihnen doch nicht passt. Während wir in den ersten Kriegswochen von bramscher Firmen und Bürgern meist mit 2-3 Tagen Vorlauf über die Ankunft ukrainischer Familien informiert wurden und Zeit hatten, möglichst geeignete Räumlichkeiten zu finden, werden wir nun immer häufiger angerufen, doch innerhalb allerkürzester Zeit Lösungen für drängende Umverlegungen zu finden. Die gut planbaren Vermittlungen der ersten Kriegswochen haben uns nur einen Bruchteil der Energie gekostet, die derartige ad-hoc Vermittlungen benötigen. Kaum ein Wohnraumanbieter ist vorbereitet, innerhalb eines Tages Gäste bei sich aufzunehmen. Zudem besteht der noch vermittelbare Wohnraum anders als in den ersten Kriegswochen jetzt meist aus einem einzelnen leer stehenden Zimmer, in das man keine Kleinfamilie aufnehmen kann. Fast jede zweite ukrainische Familie hat eine Katze oder einen Hund dabei, was oft ein Ausschlusskriterium zur Aufnahme in einen Privathaushalt darstellt. Die Zunahme der Anfragen für dringende Umverlegungen verursacht einen extrem großen Arbeitsaufwand.
- Fast alle Gastgeber und betroffenen ukrainische Familien suchen parallel verstärkt nach anmietbarem Wohnraum. Dieser war in Bramsche schon vor dem Krieg rar. Gelegentlich wird bei Amal nun Wohnraum angeboten, der eigentlich noch nicht zur Vermietung bereit stand aber angesichts der drängenden Lage nun doch angeboten wird. Meist handelt es sich dabei aber um Räumlichkeiten, die erst nach einem Umbau und / oder Renovierung und Möblierung für eine Vermietung eignen würden. Amal hat bei derartigen Angeboten bereits mehrfach persönlich mit Hand angelegt, mit renoviert und Komplettmöblierungen organisiert, kann diese Arbeit zukünftig aber nicht mehr leisten. Der personelle Zeitaufwand dafür ist viel zu hoch uns übersteigt unsere Kapazitäten. Wer sich als ehrenamtlicher Helfer vorstellen kann, dabei zu helfen, leer stehende Immobilien umzubauen, auszubauen und mit Möbeln auszustatten, damit ukrainische Familien dort zur Miete einziehen können, kann sich gerne jederzeit bei Amal melden. Wir können den Kontakt zu den Vermietern herstellen.
- Am 29.Mai haben wir im großen Ratssal der Stadt alle Gastgeber ukrainischer Familien zu einem Austausch eingeladen. Neben den alltäglichen, normalen Herausforderungen eines jeden WG-Lebens wurde vor allen Dingen berichtet, wie schwer es für alle Beteiligten ist, nicht zu wissen, wie es für die ukrainischen Familien weiter geht. Nach der Registrierung und Anmeldung beim Sozialamt haben die Menschen aus der Ukraine zwar theoretisch die Möglichkeit, sich Arbeit zu suchen. Die Wenigsten haben jedoch ihre Qualifikations-Zeugnisse dabei und auch das Angebot zum Erwerb notwendiger Deutschkenntnisse sind noch sehr begrenzt. (Amal unterrichtet zur Zeit ca 30 Menschen in allen Stufen von Deutschkenntnissen, es gibt einige weitere private Deutschkurse und Kurse der VHS). Gleichzeitig ist ungewiss, ob und wann sie Wohnraum zur eigenständigen Anmietung finden können. Zudem hoffen die Meisten ja auf eine baldige Rückkehr in die Heimat. Die unklaren finanziellen und sozialen Zukunftsperspektiven sind belastend für alle Beteiligten.
- Parallel zeigen sich nach den ersten Wochen des Zur-Ruhe-Kommens jetzt oft deutliche Zeichen der emotionalen Belastungsstörungen bei den Geflüchteten. Die Mitarbeiter von Amal werden jetzt häufiger nach Angeboten für psychotherapeutische Unterstützung bei Erwachsenen oder bei Kindern gefragt. Da wir bereits Kooperationen mit Bramscher Therapeuten und dem Netzwerk für Traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN) eingegangen sind, können wir glücklicherweise zeitnah derartige Kontakte herstellen.
- In regelmäßigen Abständen steht unser Team - teilweise mehrfach die Woche - mit den zuständigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Ausländerbehörde in Kontakt, um die Zusammenarbeit bestmöglich zu gestalten und sich frühzeitig über anstehende Änderungen auszutauschen. Zwei administrative Neuerungen haben in den vergangenen Tagen zu größerem Bedarf an Beratung während des Ukraine-Café-Marktplatz montagnachmittags und bei unseren Einzelberatungen donnerstagnachmittags geführt:
- Zum Einen sind viele Ukrainer verunsichert durch die Einladungsschreiben der Ausländerbehörde, für eine erkennungsdienstliche Behandlung in die Landesaufnahmebehörde zu kommen. Viele fürchten, hierdurch ihre private Unterkunft zu verlieren und fortan in die LAB gehen zu müssen. Wir müssen viel Energie auf Erklärung und Beratung verwenden, um klarzustellen, dass es sich hierbei nur um einen notwendigen Zwischenschritt vor der Ausstellung der Dokumente für eine 2-järige Aufenthaltsberechtigung handelt.
- Zum Anderen steht ab 1.Juni der Wechsel der Zuständigkeit für Sozialleistungen vom Sozialamt zum Jobcenter an, dessen Ablauf im Detail noch ungeklärt ist. Auch hierzu gibt es sehr viele Fragen betreffend die danach greifenden Abläufe bezüglich finanzieller und sozialer Rechte und Pflichten. Dank unserer ehrenamtlichen Dolmetscher können wir hier zahlreiche Unklarheiten und Mißverständnisse bei Wohnraumgebern und Ukrainern ausräumen
Auch in den kommenden Wochen wird Amal e.V. sein Angebot an Begegnungsmöglichkeiten, Beratung und Vermittlung auf die jeweils aktuellen Bedürfnisse anpassen.
Was immer deutlicher wird:
Der Bedarf für die durch Amal e.V. geleistete Arbeit wird nicht nachlassen, sondern sich nur verlagern.
Amal ist daher dringend angewiesen auf langfristige finanzielle Unterstützung für eine Planungssicherheit der Arbeit. Trotz vieler positiver Rückmeldungen aus der Stadtverwaltung und Politik und auch von diversen Institutionen sowie vielen Privatpersonen in Bramsche hat sich im Verlauf des Krieges die Anzahl der Dauerspender an Amal insgesamt nur um zwei (!!) erhöht.
Weil die einmalig eingegangenen Spenden aber in absehbarer Zeit aufgebraucht sein werden, ist die Planungssicherheit für die Arbeit von Amal in der Zukunft unverändert gefährdet.
Unsere Räumlichkeiten werden jeden Tag in der Woche genutzt.
Mal sind es nur 10, mal sind es 70 Personen am Tag, die in den Räumen und im Garten von Amal miteinander wichtige gelebte Integrationsarbeit leisten. Und dennoch genügen in den letzten Jahren die Spenden nicht, um Mitte des Jahres voraussagen zu können, ob wir Ende des Jahres die Miete bezahlen können.
Wir wünschen uns dringend eine gesellschaftliche Unterstützung aus der bramscher Bevölkerung, die die Planbarkeit unsrer Arbeit finanziell sicherer macht!
update 01.04.
Inzwischen gibt Amal breits 30 Menschen Deutsch-Unterricht in verschiedenen Gruppen. Weitere Interessierte können sich für zusätzliche Deutsch-Grupppen unter deutsch@amal-bramsche.de auf Listen setzen lassen.
update 28.03. Nr.1)
Die Vermittlng von Wohnraum für Geflüchtete aus der Ukraine wird immer schwieriger! Wir haben in unserer Datenbank mit Wohnraumangeboten, die in der Summe über 100 Angebote umfasste, inzwischen annähernd alles vermittelt, was für mehr als 1-2 Personen geeignet erscheint. Die ankommenden Familien kommen jedoch meist in der Konstellation Oma + Mutter + 1-3 Kinder in Bramsche an. Inzwischen kommen auch zunehmend Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Anders als in den ersten Kriegstagen kommen kaum noch Familien mit eigenem PKW hier an. Das erschwert die Möglichkeiten der Vermittlung erheblich.
Der Betreuungsaufwand für die Menschen, die in den vergangenen Wochen nach Bramsche gekommen ist, steigt auch erheblich. Zahlreiche Hilfegesuche von bramscher Familien erreichen uns, die spontan ukrainische Familien aufgenommen haben, aber nun mit den notwendigen nächsten Schritten Unterstützung benötigen.
Die aktuell hohen Corona-Fallzahlen erschweren das Engagement zusätzlich: Kurzfristige Absagen von Wohnraumgebern wegen Erkrankung zwingen uns immer wieder dazu, innerhalb von Stunden neue Unterkünfte zu finden.
Zum Glück war auch beim gestrigen Ukraine Café-Marktplatz das Wetter auf unserer Seite: zwischen 14:00 und 19:00 Uhr kamen über 60 Menschen in den Garten der Gelben Villa. Mehrere Familienzusammenführungen, Rechtsberatung, Sozialberatung, Betreuung für Kinder und Raum für kollektive Bewältigung für Erwachsene. Alles hatte Raum und Platz, um nebeneinander her stattzufinden.
Wir suchen noch mehr Ehrenamtliche, die sich zutrauen, in diesen Dingen Russisch-Deutsch zu dolmetschen und an den Montag Nachmittagen und Sonntag Nachmittagen für ein paar Stunden in die Gelbe Villa kommen können!
update 28.03. Nr2)
Für das zweiten Netzwerk-Treffen, zu dem Amal nach der vierten Kriegswochen eingeladen hatte, trafen sich im Ratssaal des Rathauses etwa 35 engagierte Bramscherinnen und Bramscher. Sowohl Vertreter von Gemeinden, Vereinen, öffentlichen und privaten Institutionen als auch Privatpersonen waren gekommen. Amal berichtete über die bisherigen Strukturen der Koordination und Betreuung von Geflüchteten und Helfenden. Zusammen wurde ein Ausblick auf mögliche und notwendige Erweiterungen der Ehrenamtstätigkeiten versucht. Es gibt noch viel zu tun. Jede Unterstützung zählt !
update 27.03.
Fast 300 Menschen aus der Ukraine haben in den vergangenen 4 Wochen Unterkunft in bramscher Haushalten gefunden. Die meisten kamen über direkte familäre Bezüge oder berufliche Verbindungen nach Bramsche, manche folgten ihren ukrainischen Freunden oder Familienangehörigen, die bereits hier Unterkunft gefunden haben. Für alle Beteiligten, die Menschen, die vor den Kriegsgeschehen fliehen mussten und auch für die gastgebenden Familien beginnt plötzlich ein völlig neues Leben.
Wohnraum weiter gesucht:
- Die Wohnraumangebote für Familien mit mehr als 2 Personen, die wir vermitteln können, sind nahezu erschöpft. Es ist absehbar, dass wir Familien mit mehr als einem Kind bald nicht mehr privat aufnehmen können und in die Landesaufnahmestelle oder andere Sammelunterkünfte verweisen müssen.
update 21.03.
Auch heute sind im Verlauf des Nachmittags wieder etwa 60 Personen beim Ukraine-Cafe-Treff gewesen. Ukrainische Familien und gastgebende Familien, die wir vermitteln konnten, aber auch viele neue Menschen, die helfen wollen, trafen zusammen.
Immer häufiger kontaktieren uns jetzt bramscher Familien, die auf anderen Kontaktwegen ukrainische Familien aufgenommen haben, aber auch ukrainische Familien, die über Börsen oder privaten Kanälen Unterkunft in der Region gefunden haben, das Amal Team, um sich bei uns über juristische Rahmenbedingungen, soziale Fragen oder Betreuungsangebote zu informieren.
Viele merken erst nach einigen Tagen, dass es nicht damit getan ist, Menschen nur ein Dach über dem Kopf zu vermitteln. Flucht und Ankommen geht weit hierüber hinaus. Diese Anfragen machen neben der Betreuungsarbeit für die Familien, die wir selber vermittelt haben, inzwischen fast die Häfte des Arbeitsaufkommens unseres Teams aus.
Neben der Vernetzung mit Schulen, Kindergärten und anderen Institutiionen in Bramsche entwickelt Amal für Veranstaltungen auf eigenem Gelände ein Betreuungsangebot für Kinder, damit wir sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch ihrer Eltern unabhängig voneinander gerecht werden können.
Das Angebot für Deutschkurse wird deutlich ausgeweitet.
In enger Kooperation mit mehreren örtlichen Psychotherapeuten entwickeln wir ein vielfältiges Konzept für die Stärkung von ukrainischen Erwachsenen und Kindern, aber auch der Ehrenamtlichen und der Team-Mitglieder, die alle noch viel vor sich haben.
Kooperationen mit örtlichem Einzelhandel entstehen, die uns helfen werden, auch materiell einen möglichst langen Atem haben zu können bei den Aufgaben, die noch vor uns liegen.
update 16.03.2022
Bis heute betreut und vernetzt das Team von Amal über 60 Menschen aus der Ukraine, ihre gastgebenden Familien und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.
Das Amal-Team leistet aktuell Arbeitsstunden, die - wenn wir dafür Angestellte einstellen könnten - etwa 20.000,-€ pro Monat kosten würden.
update 15.03.2022
Am heutigen Abend trafen sich bei Amal 15 Ehrenamtliche, um zu beraten, welche Form von Unterstützung für Geflüchtete in Bramsche noch ausgebaut werden könnte. Dabei machten sich die Beteiligten auch darüber Gedanken, wie auf eine Gleichbehandlung Geflüchteter aus der Ukraine und anderen Ländern der Welt geachtet werden könnte. Als vordringliches Thema wurde ein Ausbau der Kinderbetreuung und des Angebotes für Jugendliche betrachtet, da mindestens 2/3aller ukrainischen Geflüchteten Kinder und Jugendliche sind. Ein Team aus mehreren Ehrenamtlichen hat sich gebildet, um das Angebot für Kinder und Jugendliche bei Amal auszubauen.
Daneben wurde geplant, in den kommenden Wochen Angebote für Geflüchtete jeder Herkunft und Altersstufen im Rahmen der Ehrenamts-Tätigkeit innerhalb der LAB anzubieten.
Am gleichenAbend traf in der Villa eine erschöpfte und traumatisierte Familie an, die nach Zusammenführung mit ihrer Gastfamilie in Bramsche in ihr neues Zuhause gebrachtwurde. Wir benötigen dringend noch mehr NetzwerkparterInnen im Bereich der Traumatherapie, da die vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichen werden!
update 14.03.2022
Heute kamen im Verlauf des Nachmitages fast 70 Menschen zum Ukraine-Café Treff in die Gelbe Villa!
In allen verfügbaren Räumen lernten sich ukrainische Familien und BramscherInnen kennen. In kleineren und größeren Gruppen wurden Fragen beantwortet und Bekanntschaften geschlossen. Neu ankommende Familiien und Wohnraum gebende Familien wurden zusammengeführt.
Update 11.03.2022
Bis heute konnte Amal e.V. für 15 Familien (ca 45 Menschen) aus der Ukraine Wohnraum in Bramsche vermitteln. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer untersützen uns durch Übersetzung oder Begleitung bei Behördengängen dabei, diese Menschen weiter zu betreuen.
Jeden Montag treffen sich ukrainische Familien und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zwischen 14:00 Uhr und 18:00 Uhr in der Gelben Villa , Alte Engter Straße 2, beim Ukraine Café-Treff von Amal, um einander kennen zu lernen und neue Informationen auszutauschen.
Update 08.03.2022
Amal unterstützt seit vielen Jahren Menschen aus aller Welt, die aus Kriegs- und Krisengebieten oder aufgrund politischer, rassistischer oder anderer Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten.
Aus dieser Erfahrung wissen wir, dass der unmittelbar notwendigen Soforthilfe für dieKriegsflüchtlinge, die in diesen Tagen nach Deutschland kommen, eine viele Jahre währende notwendige Unterstützung und Begleitung folgen wird, bis diese Menschen – meist Frauen undKinder ohne ihre Väter - wirklich eine neue Heimat bei uns gefunden haben. Dieser Herausforderung stellen wir uns als Amal e.V. und freuen uns über die in diesen Tagen deutliche Unterstützung aus der bramscher Bevölkerung.
Wir möchten dies zum Anlass nehmen, auf zwei wichtige Dinge hinzuweisen:
Die bereits seit 2001 als Werkzeug zur Verfügung stehende sogenannte „Massenstromrichtlinie“, die in den vergangenen Tagen erstmalig in der Geschichte Europas angewandt wird, erleichtert es den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ganz erheblich, ohne aufwändiges Asylverfahren schnellen Zugang zu Bleiberecht, Sozialleistungen und Arbeitserlaubnissen zu bekommen. Wir im Verein Amal e.V. begrüßen dies außerordentlich.
Gleichzeitig müssen wir als Gesellschaft aushalten, dass die vielen Menschen, die aus Kriegsgebieten in Afghanistan, Mali und anderen Teilen der Welt zu uns kommen, diese Privilegien nicht genießen. Es erfordert viel Sensibilität und Solidarität, den hieraus möglicherweise resultierenden Konflikten vorzubeugen. Wir freuen uns, dass in diesen Tagen sogar Mitglieder von Amal e.V., die nach fast 10 Jahren Asylverfahren in Deutschland noch immer kein sicheres Bleiberecht haben, jetzt tagtäglich solidarische Unterstützungsarbeit für ukrainische Geflüchtete in unserem Verein leisten.
Helfen Sie uns dabei, diesen Zustand aufrecht zu erhalten und einer Spaltung zwischen „guten“ und „weniger guten“ Flüchtlingen vorzubeugen.
Krieg ist Krieg - Mensch ist Mensch - Elend ist Elend
Wir bei Amal sehen uns in der nachfolgenden Identität:
Geburtort:Erde
Rasse: Mensch
Politik:Freiheit
Religion:Liebe
Update 07.03.2022
Etwa 50 Menschen kamen heute innerhalb und außerhalb der Gelben Villa zu dem ersten"Ukrainischen Café-Treff". Mehrere Familien aus der Ukraine und viele bramscher Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen und informierten sich über die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen. Wir konnten mehrere Wonhraum Suchende und Wohnraum Anbietende zusammenführen und wertvolle Kontakte zu Übersetzern, ehrenamtlichen Betreuungspersonen und Arztpraxen herstellen.Bis heute konnte Amal e.V. durch die Unterstützung aus der bramscher Bevölkerung 15 Personen ein neues Zuhause in Bramsche vermitteln. Von etwa ebenso vielen Menschen, die aufgrund von persönlichen Kontakten auf dem Weg nachBramsche sind und in den kommenden Tagen hier erwartet werden, wissen wir.
Update 06.03. 2020
Immer mehr Familien kommen über private Kontakte oder über Firmen mit Geschäftsbeziehungen zur Ukraine in unsere Stadt. Mehrfach am Tag erreichen uns Anfragen nach Wohnraum für die geflüchteten Familien. Dank der großen Unterstützug aus der bramscher Bevölkerung konnten wir in unserer Gelben Villa schon mehrere geflüchtete Familien und wohnraumbietende Familien zusammenführen.
Update 05.03.2022
Am vergangenen Freitag erreichte uns ein Hilferuf: Eine Gruppe von 25 Frauen und Kindern mit Verbindung zur Bramscher Kirchengemeinde Neues Leben bewegete sich langsam auf die polnische Grenze zu und bat darum, dort abgeholt zu werden. Die Gemeinde wandte sich an die Stadt Bramsche, die ihrerseits wusste, dass Amal e.V. für einen solchen Fall bereits Absprachen mit dem bramscher Busunternehmen Beckermann getroffen hatte. Innerhalb von wenigen Stunden startete ein Reisebus mit drei Fahrern, zwei Begleitpersonen / Übersetzern und Verpflegung in Richtung polnische Grenze, wo neben der hilfesuchenden Gruppe noch viele weitere Menschen im Bus aufgenommen wurden. Am Ende kamen die Geflüchteten in Berlin, Venne, Köln und Bielefeld unter. Von den zahlreichen bramscher Familien, die sich zur Aufnahme bereit erklärt hatten, musste aus dieser Gruppe niemand aufgenommen werden. Dennoch ging Bramsche nicht leer aus: Der Dank von vielen, vielen Menschen, die nach den Strapazen tagelanger Flucht ins Ungewisse erschöpft waren und nun direkt von der polnischen Grenze weg in einem Reisebus mit Verpflegung aufgenommen und an ihre Zielorte gebracht werden konnten, dieser Dank ging heute Morgen nach Bramsche und bleibt hier unvergessen!
Update 04.03.2022 13:30 Uhr:
Die ersten Familien sind bereits mit privaten PKW in Bramsche eingetroffen, bzw werden im Verlauf dieses Wochenendes hier eintreffen.
Bislang konnten alle auf private Wohnraumangebote in Bramsche vermittelt werden.
Über persönliche Kontakte erreichte die "Gemeinde Neues Leben" in Bramscheder Hilferuf einer Gruppe von Frauen und Kindern, die sich auf dem Weg zurukrainisch-polnischen Grenze bewegen. Das Busunternehmen Beckermann erklärte sich bereit, innerhalb weniger Stunden einen großen Reisebus los zu schicken, der diese Gruppe heute Nacht am Grenzübergang abholen wird.
Wir benötigen jetzt sehr dringend noch mehr private Angebote, Mütter mit Kindern bei sich aufzunehmen! Bitte melden Sie sich, wenn Sie Wohnraum zur Verfügung stellen können!
Update 04.03.22 22:30 Uhr:
Heute Abend wurden die ersten Ukrainischen Familien in der Gelben Villa von Amal mit den Bramscher Familien zusammengeführt, die ihnen privaten Wohnraum bieten.
3 Erwachsene und 5 Kinder sind nun nach tagelangen Autofahrten über zahlreiche Grenzen in Bramsche in Sicherheit.
Willkommen! Und Danke an alle, die mithelfen, ihnen hier eine neue Heimat zu bieten!
02.03.2022
Die StadtBramsche hat eine Internetseite und Koontaktdaten eingerichtet,
unter der Hilfsangebote jeder Art gesammelt werden: https://www.bramsche.de/ukraine
Kontakt bei der Stadt Bramsche: 05461/83-456, ukraine@bramsche.de
Die Kontaktstelle bei der Stadt Bramsche ist eng verzahnt mit Amal e.V. und gibt alle Angebote für Wohnraum und ehrenamtliche Hilfe an Amal e.V. weiter.
Amal koordiniert, informiert und schult die Menschen, die Hilfe suchen und Hilfe anbieten.
01. März 2022
Innerhalb weniger Tage werden in diesen Tagen Hunderttausende Menschen gezwungen, ihre Heimat in der Ukraine zu verlassen.
Menschen, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, brauchen ein neues Zuhause, Schutz und Sicherheit.
Viele Menschen in Bramsche wollen diesen Familien und Einzelpersonen helfen.
Am 1. März haben sich viele Einzelpersonen, Vereine, Kirchengemeinden und Geschäftsleute in den Räumlichkeiten von Amal getroffen und überlegt, wie wir gemeinsam Menschen im Kriegsgebiet und auch Menschen, die aus der Ukraine fliehen, in Bramsche helfen können.
Folgende Gedanken wurden festgehalten:
- Hilfe für Menschen in der Ukraine:
- Es gibt in Bramsche über Kirchengemeinden und über Firmenverbindungen direkte Kontakte zu Familien in der Ukraine.
- Über diese Verbindungen bestehen für einige Regionen Kenntnis darüber, welche Hilfs-Güter in der Ukraine für die Versorgung gebraucht werden (und welche nicht) und wie sie im Land verteilt werden können.
- Die Spenden der Hilfsgüter und der Transport aus Bramsche dorthin sind durch direkte Initiativen von Geschäftsleuten aus Bramsche und Umgebung bereits gesichert. Die Vorbereitungen sind bereits weit fortgeschritten.
- Auch Privatleute aus Bramsche haben bereits Sachspenden zusammengetragen, die im "Gartenstädter" gesammelt wurden und morgen mit einem Transport an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren werden.
- Hilfe für Menschen, die aus der Ukraine fliehen wollen oder bereits geflohen sind:
- Es gibt Menschen in Bramsche, die Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung stellen können. Wir benötigen aber noch viel mehr Wohnraum.
- Über familiäre Bekanntschaften, Kirchengemeinden oder Firmen-Netzwerke bestehen Kontakte zu Familien, die aus der Ukraine fliehen wollen, aber nicht wissen, wohin sie gehen sollen oder wie sie dorthin kommen sollen.
- Bramscher Firmen mit Standorten in der Ukraine bemühen sich bereits über direkte Hilfe vor Ort und die direkte Evakuierung von Mitarbeitern und Familien nach Bramsche.
- In unserem neuen Netzwerk können wir privaten Wohnraum für Geflüchtete in Bramsche vermitteln.
- Wir haben zusammen mit einem Bramscher Busunternehmen die Möglichkeit, Bustransporte von der Ukrainischen Botschaft nach Bramsche zu stellen.
- Wer privaten Wohnraum zur Verfügung stellen kann, muss nicht auch die Menschen selber betreuen: Es gibt viele Freiwillige, die ihre Hilfe für Behördengänge und Übersetzungen anbieten.
- Amal e.V. und andere Institutionen können Know-How und Erfahrung in der Betreuung Geflüchteter für diese Ansprechpersonen zur Verfügung stellen.
- Für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, werden in diesen Tagen europaweit Ausnahmeregelungen betreffend das Aufenthaltsrecht in Europa geschaffen, für die es inzwischen Regelungen der Bundesländer in Deutschland gibt. Amal steht in täglichem Kontakt zu Politik und Verwaltung auf stästischer Ebene und auf Bundesebene und ist dadurch auf dem aktuellen Stand der Regelungen.